Die Freiheit, die ich meine…

 

von Schreibwerkstatt-Autorin Hanna S.

 

In meinem Leben hat Freiheit die höchste Priorität. Ich will meine eigenen Entscheidungen treffen, Freiheit ist alles für mich. Selbstverständlich kenne ich Menschen, denen Wohlstand, Karriere und Sicherheit viel bedeuten; ich glaube auch, dass sich ein Leben mit Freiheiten und ein Leben in Wohlstand nicht ausschließen. Ich wollte nie den gesellschaftlichen Erwartungen entsprechen und der Masse folgen. Lieber machte und mache ich mein eigenes Ding. Ich brauche außerdem Abwechslung. Stillstand mag ich nicht, ebenso vermeide ich es, meinen Alltag mit Routinen vollzustopfen. Als ich jung war, hätte mir ein sicheres Leben mit Kind, Haus und Garten durchaus gefallen. Jetzt weiß ich, dass mein Weg ein anderer ist, dass ich Freiräume brauche und es mir mittlerweile sehr gut gelingt, mir diese zu schaffen.

Mein Weg zu meinem Leben in Ruhe und Zufriedenheit war lang. Oft, zu oft, habe ich versucht, Normen einzuhalten bzw. Erwartungen zu erfüllen, die nie und nimmer mit meinen Ansichten übereinstimmten. Früher fehlte mir oft das Gespür dafür, was wichtig bzw. wesentlich für mein Leben ist und suchte nach einem allgemeinen Richtwert. Heute weiß ich, dass ich den Maßstab für das Wesentliche nur in mir selbst finden kann. Ich bin von wunderbaren Menschen umgeben, die meine Entscheidungen gutheißen und mich in jeder Hinsicht unterstütze und das übrigens über viele Jahre hinweg.

Heute beobachte ich die Menschen um mich herum und es gelingt mir, Dinge so zu sehen, als würde ich sie gerade zum ersten Mal wahrnehmen. Das gibt mir viel Energie. In Zeiten der Krise bzw. Krisen – Klimakrise, Krieg(e), Inflation, steigende Armutsgefährdung, Pandemie – muss man auf alles gefasst sein. Aber ich habe keine Angst und ruhe in mir selbst. Wenn ich auf meinen Lebensweg zurückschaue, bin ich dankbar für viele Freiräume im Leben und dafür, dass ich heute ein glücklicher, zufriedener Mensch bin.