Aha-Erlebnis

 

Ich blättere durch ein Suchbilderbuch. Ist das ein Vogel, der auf einem Menschen ruht, mit Beinen wie ein Baumstamm? Kann das wirklich sein, überlege ich und schaue nochmals auf die bunten Seiten, die auf dem Tisch liegen für die kleinen Kinderhände. Aha, das ist ja ein Maulwurf, der Beine hat wie ein Baumstamm und ein so liebes Gesicht! Wie nett es ist, wenn man den Kindern symbolhaft all die Wunder der Evolution vor Augen führt, wie sich Lebewesen an die Umwelt und das Nahrungsangebot anpassen. Und keine Spezies ist so groß wie die der Würmer. Wenn man ihnen das Leben nicht vergiftet, ist das hilfreich für den Boden und der Maulwurf hat auch genug zu essen, er braucht dazu nicht einmal sein Augenlicht. Er ist nämlich blind. Aber die Natur hat weise vorausgeplant, damit er gut leben kann unter der Erde. Er hat Füßchen wie Schaufeln, ein ganz weiches warmes Fell und er ist ein Nutztier. Während die Bauern über Engerlinge jammern, sollten sie sich mehr mit den Maulwürfen befreunden, das wäre ein beidseitiges Glück.

Würden wir so wie der blinde Maulwurf auf dieses Wunderding Natur achten, dann wären alle viel glücklicher. Es ist nicht notwendig, die Wiesen und den Rasen dauernd zu stutzen. Dadurch verliert man das Wachstum und die Entwicklung aus den Augen und viele Lebewesen verlieren dadurch ihre Nahrung und auch ihre Orientierung. Denn wo gestern noch Löwenzahn stand, wenn überhaupt, ist heute nur noch der Stoppelzoo. Woher kommt die Unsensibilität der Menschen? Menschen, die oft gar nicht mehr sagen, was sie richtig finden. In der Natur wecken sich die Pflanzen gegenseitig auf zum Blühen durch Substanzen, die sie an die Luft abgeben. Das haben sie über Jahrmillionen gelernt und weitervererbt. Das Wunder der Natur ist überall, wir müssen nur ein bisschen verweilen, um es zu erkennen.